New Work in Zeiten von Corona braucht Führung

So schnell konnten wir gar nicht schauen, schon war sie da, die neue, andere Arbeitswelt. NEW WORK in unser aller Leben. Ausgelöst durch einen Virus. Die Auswirkungen sind erstaunlich.

Keine langen Diskussionen, ob Home Office wohl funktioniert oder überhaupt sinnvoll ist. Kein Zweifel mehr daran, dass Mitarbeitende – auch ohne Führungsrolle – in dieser Ausnahmesituation gute Entscheidungen treffen können oder dürfen. Sie sind dazu gezwungen, selbstverantwortlich abzuwägen und zu entscheiden, ohne die formalen Hierarchieebenen einzuhalten.

Eine andere Form der Zusammenarbeit mit allen Unwegsamkeiten, die HOME und OFFICE so mit sich bringen, wird nun schon mit mehr oder weniger Routine virtuell gestaltet. Teams treffen sich z.B. virtuell zum Morgenkaffee, tauschen sich in Chats und Videokonferenzen kurz und knackig aus - erleben, dass Social Distancing auch verbindend wirken kann.

Und die viel diskutierte neue Rolle der Führungskräfte im NEW WORK-Zeitalter verändert sich zwangläufig von selbst, weil es nun etwas Anderes von den TOP-Leadern braucht. Das wird auch sichtbar in den Branchen, die sich nicht im Home Office befinden, sondern die in der Betreuung und Pflege von Menschen tätig sind oder im Produktionsbetrieb, der da wie dort eingeschränkt weiterläuft.

Was brauchen die Mitarbeitenden – in allen Branchen – in dieser neuen Arbeitswelt von ihren Führungskräften?

Als Führungskraft ist es nun verstärkt Ihre Aufgabe, Führung zu übernehmen und Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ihr Team gut arbeiten kann. Das klingt zwar logisch und vielleicht auch banal. Jedoch gerade in diesen Zeiten begreifen wir, wie entscheidend die bewusste Gestaltung von Zusammenarbeit und Beziehung in unserem Arbeitsalltag ist.

Worauf sollten Sie achten?

  • Information, Information und nochmal Information – Die laufende Kommunikation über das, was fix ist und das, was noch ungeklärt ist, gibt den Menschen Orientierung und Halt. Die Führungskraft signalisiert, „Wir sind in Kontakt, wir sind miteinander in einem Boot“, „Das, was ich weiß, berichte ich euch, das, was ich nicht weiß oder noch unklar ist – und das ist meist sehr viel, tragen wir gemeinsam".
     
  • Dazu ist es wichtig, regelmäßige (ideal sind tägliche) Abstimmungen mit dem Team zu machen. In Form eines (virtuellen) Stand-Up-Meetings in 15 Minuten am Tagesbeginn oder -ende den Fahrplan für heute zu besprechen und damit in enger Abstimmung und Verbundenheit zu sein.
     
  • Aufgaben- und Rollenklarheit ist nun nochmal wesentlicher. Damit die Produktivität in die richtigen Tätigkeiten und Aufgaben fließt, muss noch klarer besprochen werden, „Wer macht heute was?“, „Wer ist wofür zuständig und verantwortlich“. Gerade wenn man physisch getrennt arbeitet, tun sich viele Gelegenheiten zur Ablenkung auf, manche fühlen sich für mehr verantwortlich als sonst.
     
  • Technik, Tools und Gadgets: Einigen Sie sich recht rasch mit ihrem Team auf die Tools, die Sie für die Zusammenarbeit brauchen. Man kann sehr viel Zeit mit der Suche und Testen vergeuden. Fragen Sie einen Fachmann oder Fachfrau in Ihrer Branche. Wir haben auch ein paar Empfehlungen für Sie. WICHTIG: Gehen Sie als Vorbild voran und nutzen Sie die unterschiedlichen Anwendungen und Werkzeuge konsequent. 
     
  • Ziele und strategische Ausrichtungen kommunizieren: Dem Mitarbeitenden gibt man mehr Halt und Orientierung, wenn das WOFÜR klar ist. „Wer ein WOFÜR hat, dem ist kein WIE zu schwer“. Gerade in diesen Zeiten, wo tägliches Troubleshootern angesagt ist, besinnen Sie sich und Ihre Mitarbeitenden darauf, welche Ziele, Strategien und Visionen Sie für die Zukunft verfolgen wollen.
     
  • Menschlichkeit und individuelle Bedürfnisse nun noch mehr als Führungskraft berücksichtigen: Ihre Mitarbeitenden gehen unterschiedlich mit der Herausforderung um, es plagen sie auch Ängste und Sorgen um ihre Lieben, um die eigene Gesundheit, den Arbeitsplatz, die Zukunft. Manche stecken es an einem Tag recht gut weg, am anderen Tag brauchen sie Unterstützung und Entgegenkommen, weil sie in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sind.
     
  • Erwartungen senken und Fehlerkulturpflegen: Dieselbe Leistung wie vor der Coronazeit zu erwarten, ist utoptisch. Wir sind alle psychisch massiv beschäftigt, die Geschehnisse zu erfassen, zu verarbeiten. Das bindet Energie und lenkt unsere Aufmerksamkeit ab. Hier haben Sie als Führungskraft die Chance, bei Fehlern eine neue Kultur einzuführen, nämlich, dass jeder Fehler eine unmittelbare Lernerfahrung und Chance für die Weiterentwicklung ist.
     
  • Selbstbestimmung und Selbstverantwortung üben: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu, selbst Entscheidungen zu treffen, selbstverantwortlich mit ihren Ressourcen umzugehen. Und unterstützen Sie sie dabei, wo es hilfreich ist. Vertrauen Sie darauf, dass Sie kompetente, verantwortungsbewusste, erwachsene Menschen um sich haben. Comand und controll funktioniert nicht mehr, Sie haben eh keine Wahl.
     
  • Agilität im Denken und Handeln: Alles ist zur Zeit VUCA - volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig – deshalb braucht es oft eine rasche Anpassung an die Gegebenheiten, pragmatische Lösungen und einfach Handlungsorientierung = TUN. Trotz Richtlinien und Vorgaben, Checklisten und „das haben wir immer so gemacht“. Das bringt uns momentan nicht weiter, lähmt uns noch zusätzlich. Also werden Sie als Führungskraft ein Meister der Agilität. Wenn Sie es vorleben, erlauben es sich auch Ihre Mitarbeitenden.
     
  • Schauen Sie gut auf sich und Ihre Mitarbeitenden - insbesondere als Führungskraft, die Ihr Team nun aus der Entfernung führt – mit mind. 1 m Abstand oder virtuell.
     

Und wer sorgt für Sie als Führungskraft...? Wir können Sie dabei unterstützen, dass Sie auch in Zukunft ausreichend Orientierung, Energie und Tatkraft haben.

Für ein Telefon- oder Videocoaching stehen wir gerne zur Verfügung - Unser Team.

 

 

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